Für den Mittelstand vor Ort!
Rollen spielen hier die Haupt-Rolle: bei der Interroll Engineering GmbH in Wermelskirchen
Diese Zahl sorgte bei den Mitgliedern des Besuchstermins für Erstaunen: nicht mal 80 Sekunden dauert es, bis die Maschine umgerüstet ist, um eine andere Variante der 60.000 verschiedenen Rollen zu fertigen. Musste man früher mit mehreren Tagen rechnen, bis die Bestellung gefertigt und auf dem Weg war, wird heute nur Stunden später gefertigt. Dies erläuterte Geschäftsführer Armin Lindholm den interessierten Gästen der Mittelstandsvereinigung bei einem Rundgang durch das Unternehmen.
Angetriebene und nicht angetriebene Förderrollen sowie 24-V-Antriebe von Interroll sind die erste Wahl für den Behälter- und Palettentransport in den Verteilzentren von Post- und Kurierdiensten, Versandunternehmen oder Produktionsbetrieben. Aber auch in anderen Branchen wie dem Supermarkt- und E-Commerce-Sektor. Kein Wunder also, dass inzwischen 6 von 10 Supermarktkassen mit Interroll-Technologie ausgestattet sind. Auch bei der Flughafensicherheit und bei Trommelmotoren spielt die Interroll heute eine unverzichtbare „Rolle“ (im wahrsten Sinne des Wortes).
Heute ist der Hauptsitz von Interroll in der Schweiz. Das 2000 Mitarbeiter starke Unternehmen entstand vor 55 Jahren in einer Garage in Wermelskirchen: 1959 kauften Dieter Specht und Hans vom Stein eine Spritzgussmaschine und fingen mit der Produktion der Kunststoffrollen an.
Dieses Jahr werden in Wermelskirchen knapp 8 Millionen Rollen gefertigt, so viel wie nie zuvor, erfuhr die Unternehmergruppe im Konferenzsaal des Unternehmens. Das Kompetenzzentrum hat seine Aufbau und Ablauforganisation auf Null-Fehler-Strategie ausgerichtet und führt regelmäßig interne und externe Qualitätsaudits und Qualitätszirkel durch. Die Reklamationsquote liegt, laut Geschäftsführer Lindholm, bei 0,04 Prozent.
Beim anschließenden Rundgang durch die Produktionshallen sahen die Mitglieder der Mittelstandsvereinigung Rheinisch-Bergischer Kreis mehrere „Litfaßsäulen“. Auf diesen gab’s Informationen und Verbesserungsvorschläge für Abläufe in jeweiliger Fertigungslinie. Kaizen soll die Produktivität erhöhen, kürzere Rüstzeiten bewirken, Maschinen-Ausfallzeiten verringern und die Qualität verbessern – ist aber eine Aufgabe, die kontinuierlich verfolgt werden muss. Schön auch die Idee, den Lebensmittelautomaten nicht mit Süßigkeiten, sondern mit kleinen Schrauben auszurüsten – so dass man immer schnell die richtige holen kann.
„Ich bin so beeindruckt, dass ich einmal aufstehen muss, um mich vor Ihnen zu verbeugen!“, sagte anschließend das Mitglied Friedrich-Wilhelm Morgner. Die MIT-Kreisvorsitzende Doro Dietsch und die weiteren MIT-Gäste schlossen sich ihm lachend an.
Mit „Kaizen“ zu Exzellenz und Effizienz: Geschäftsführer Armin Lindholm (Mitte) mit der Mittelstandsvereinigung Rheinisch-Bergischer Kreis.